Palette 3 Pro
| 3D-Druck
Die Palette 3 Pro
Die Palette 3 Pro verspricht, jeden 3D-Drucker zu einem MultiColor-Drucker aufzurüsten. Dabei werden mehrere Filamentspulen an die Palette angeschlossen, und über das Programm Canvas3D können dann die Modelldateien importiert und weiterverarbeitet werden, sodass der Druck die gewünschten Farben korrekt wiedergibt. Das Verfahren zum Mehrfarbendruck ist relativ einfach: In der Druckdatei teilt man der Palette mit, wann die neue Farbe benötigt wird, und sie berechnet den exakten Schnittpunkt, um das Filament miteinander zu verbinden. Dieser Prozess wird als "Filament Splicing" bezeichnet. Ein guter Splice verhält sich so, als wären diese beiden verschiedenen Filamente eins, und sie sollten sich auch so verhalten.
Die Kalibrierung dieses Prozesses hat jedoch einige Herausforderungen:
Zeitaufwändig: Wenn die Kalibrierung nicht perfekt ist, wird der Druck zu 100% fehlschlagen.
Hoher Filamentverbrauch pro Splice: Es geht etwa 1-1,5 Meter Filament pro Kalibrierung verloren.
Gelegentlich ärgerlich: Während des Splice Tunings kann es ärgerlich sein, wenn das Filament in der Palette hängen bleibt und die Maschine zerlegt werden muss.
Trotz dieser Herausforderungen ist die Zerlegung der Maschine benutzerfreundlich gestaltet. Die Stellen, an die der Benutzer im Fehlerfall gelangen muss, sind mit Daumenschrauben fixiert, die ohne Werkzeug einfach von Hand geöffnet werden können. Nach dem Entfernen des Plexiglases können eventuelle Probleme behoben werden. Zusätzlich gibt es auf beiden Seiten der Palette Magneten, um den Deckel zu halten. Diese Magneten haben kleine Einkerbungen, damit die Schrauben fixiert werden können und nicht verloren gehen (das wäre nämlich ärgerlich).
Der Druck
Beim Drucken mit der Palette gibt es eine Besonderheit: Der gesamte Druckprozess funktioniert ausschließlich über die Palette, es gibt keinen GCODE mehr, den man dann auf Octoprint hoch ladet und drucken kann. Auch das Slicen erfolgt über die Canvas3D-Software im Webinterface, die leider nur in ausgewählten Browsern funktioniert und selbst dort häufig Fehler wirft. Für ein Produkt im Wert von rund 800€ hätte man mehr Stabilität und Zuverlässigkeit erwartet.
In der Software stehen lediglich zwei Slicer zur Verfügung, von denen man die Einstellungen importieren kann: Slic3r und KISSlicer. Nachdem ich mit Cura groß geworden bin, erfordert dies eine Umgewöhnung, da die Einstellungen unterschiedlich benannt sind und einige fehlen. Hierbei handelt es sich um einen eher simplen Prozess, den ich jedoch in einem separaten Artikel genauer erläutern werde.
Nun zum eigentlichen Druckprozess: Die Palette fragmentiert das Filament und weiß genau, wann es zum Einsatz kommen soll. Allerdings gibt es eine Art "Bleed", das bedeutet, es kann nicht zu 100% vorhergesagt werden, wann die Farbe tatsächlich verwendet wird (Gründe hierfür sind Over/Under-Extrusion, Flowrate, Stringing). Um diesem Problem entgegenzuwirken, gibt es den sogenannten "Transition Tower". Dieser ist entscheidend und sollte unbedingt gedruckt werden, auch wenn dies leider zusätzliches Material für die Tonne bedeutet. Hier wird neben dem eigentlichen Objekt die aktuelle Farbe geleert, um Platz für die neue zu schaffen. Je größer der Tower, desto reibungsloser erfolgt der Wechsel zur nächsten Schicht im Druck. Die Höhe des Towers entspricht dabei 1:1 der Höhe des Druckobjekts.
Pro und Contra
Dieses Produkt verspricht viel, schaut cool aus, der Traum von mehr als 1-2 Farbe drucken soll sich erfüllen. Dafür möchte man jedoch eine Menge Geld, erfährt relativ wenig über das Produkt (Google/YouTube/Reddit), noch wie es dann genau Funktioniert. Daher stelle ich hier meine Pro/Kontra Liste zu diesem Produkt auf:
+ Upgrade des Druckers auf Mehrfarbigkeit
+ Für jeden Drucker verwendbar
+ Bis zu 8 verschiedenen Farben pro Druck
+ Guter Kundensupport
+ Kann auch gut für Filamentreste verwendet werden, es gibt eine Option für Fallback Filament falls ein Input leer wird
- Teuer
- Communitysupport
- Viele Fehler am Gerät und der Weboberfläche
- Weboberfläche funktioniert nur in ausgewählten Browsern (bei mir z.B.: nur im Chrome)
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